Ein bischen Geschichte

Heringsdorf

auf Usedom

Das Seebad Heringsdorf bildet mit den beiden benachbarten Bädern Ahlbeck und Bansin unter der Bezeichnung Kaiserbäder den Fremdenverkehrspool der Insel. Nach dem mondänen, durch den preußischen König geförderten Swinemünde, ist Heringsdorf das zweite Seebad auf der Insel Usedom. Zunächst war Heringsdorf ein namenloses Fischerdorf. Die erste Badesaison wurde 1824 eröffnet. 1872 gründete der Berliner Geheimrat und Bankier Dr. Hugo Delbrück die Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf, nachdem er ein Jahr zuvor etwa 800 Morgen Wald, einige Häuser und die bereits bestehende Badeanstalt erworben hatte. In der Folge errichtete Familie Delbrück eine Reihe von Gebäuden – die alte Seebrücke, ein Familienbad mit 200 Umkleidekabinen und die sogenannte „Bismarck-Warte“ (einen 45 m hohen Aussichtsturm).

historische Seebrücke
historisches Heringsdorf

Das Seebad Heringsdorf bildet mit den beiden benachbarten Bädern Ahlbeck und Bansin unter der Bezeichnung Kaiserbäder den Fremdenverkehrspool der Insel. Nach dem mondänen, durch den preußischen König geförderten Swinemünde, ist Heringsdorf das zweite Seebad auf der Insel Usedom. Zunächst war Heringsdorf ein namenloses Fischerdorf. Die erste Badesaison wurde 1824 eröffnet. 1872 gründete der Berliner Geheimrat und Bankier Dr. Hugo Delbrück die Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf, nachdem er ein Jahr zuvor etwa 800 Morgen Wald, einige Häuser und die bereits bestehende Badeanstalt erworben hatte. In der Folge errichtete Familie Delbrück eine Reihe von Gebäuden – die alte Seebrücke, ein Familienbad mit 200 Umkleidekabinen und die sogenannte „Bismarck-Warte“ (einen 45 m hohen Aussichtsturm).

Es entstanden ebenfalls eine Reihe von Hotels, darunter das Hotel „Atlantic“ mit 300 Betten.
Dort steht heute das Einkaufszentrum „EKZ“ bei der Seebrücke. Unter der Führung der Familie Delbrück wurde Heringsdorf zu einem, wie man heute sagen würde, hippen Mode-Bad, damals sprach man vom „Welt-Bad“. Es galt als außerordentlich schick, in Heringsdorf Aufenthalt zu nehmen. Für den heutigen deutschen Teil der Insel bildet Heringsdorf den Ausgangspunkt für die Entwicklung des Kurbetriebes.

Das später auch als „Nizza des Ostens“ bezeichnete Heringsdorf entwickelte sich unter bürgerlicher Führung rasch zum angesagten Mode-Bad der feinen Gesellschaft. Es waren nicht nur hohe Beamte, Offiziere und Regierungsräte zu Gast, sondern vor allem das gut betagte Bürgertum besuchte den Ort gern und häufig. So kann das Seebad eine illustre Gästeschar aufweisen – ob Maxim Gorki, die Brüder Mann, Leo Tolstoi, Johann Strauß oder Theodor Fontane – alle waren vom Flair des Ortes fasziniert und nicht selten für ihre Werke inspiriert.

Ja, und dann nicht zu vergessen die kaiserliche Familie! Zwar besuchte der Kaiser häufiger das ungleich größere Swinemünde, weilte mit seiner Familie, aber fast ebenso oft in Heringsdorf. Neben der grandiosen Geschichte bietet Heringsdorf seinen Besuchern wie alle Ostseebäder Usedoms feinsten weißen Sandstrand, an dessen Verlauf sich die von Ahlbeck nach Bansin durchgehende Promenade anlehnt. Abgesehen von seinen klassischen Villen und Strandhotels kann das Seebad mit einem ganz besonderen Bauwerk aufwarten – es verfügt über die mit 508m längste kontinental-europäische Seebrücke. Architektonisch etwas umstritten, lehnt sie sich an ihr leider zerstörtes historisches Vorbild der Kaiser-Wilhelm-Brücke an. Schließlich besitzt Heringsdorf als Kurbad einen guten Ruf, eine hier angewandte vierprozentige Sole verhilft Bronchial- und Asthmakranken zur Linderung.

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